
Circus-Schule
2015 eröffnete der Erlebniscircus die 1. Neuköllner Circus
Schule und arbeitet intensiv mit den Schulen aus Berlin Neukölln zusammen.
Der gemeinnützige Verein ermöglicht die Öffnung der Schulen
nach außen, indem zum einen ein alternativer und praxisorientierter Lernort mit
neuen Lern- und Lehrverhältnissen für Schüler und Lehrkräfte. Verschiedene
Neuköllner Schulen kommen einmal in der Woche mit Gruppen mit u.a. auffällige oder schwer
beschulbare Kinder mit dessen Lehrkraft und/oder Sozialarbeiter in die
Circus-Schule.
Im Klassenraum werden diese Kinder von ihren Lehrkräften
beschult oder von den ehrenamtlichen Lehrer/innen des Erlebnis Mitmachcircus.
Nach einer intensiven und erfolgreichen Unterrichtseinheit dürfen die Kinder im
Wechsel zur „Belohnung“ mit den Circustrainer/innen verschiedene
Circusdisziplinen erlernen.
Neuköllner Schulen sowie Flüchtlingskinder aus
Gemeinschaftsunterkünften nehmen an dem
Projektangebot „Schule macht Circus –
Circus macht Schule „ teil.
Im Trainingsprozess lernen Kinder und Jugendliche mit Erfolg
und Frust umzugehen, sie erfahren vielfältige Bestätigung, erleben Toleranz und
Respekt für die erbrachte Leistung.
Erfahrungen zeigen, dass der Input von professionellen
Artisten die pädagogische Arbeit sinnvoll ergänzen und Erfolgserlebnisse in
diesen Bereichen den Kindern und Jugendlichen die Motivation zum Lernen
zurückgeben kann.
Artistische Disziplinen bieten Kindern und Jugendlichen die Chance zu
einem freudvollen aktiven Miteinander. Fast nebenbei lernen sie sich und den
interkulturellen Hintergrund anderer
näher kennen und tauschen Erfahrungen aus. Integrationsprobleme treten im
Training in den Hintergrund. Circus ist ein Ort des interkulturellen Lernens.
Die Sonderpädagogen bestätigen in den täglichen gemeinsamen
Austausch (Gesprächssitzung) das durch den Wechsel zwischen Unterricht in der Circus Schule und dem Circustraining die Kinder motivierter
am Unterricht teilnehmen und somit die Lernbereitschaft der Schüler/innen auch
im täglichen Schulunterricht außerordentlich erhöht.
Die deutsche Sprache wird in der Circus – Schule im
Deutschunterricht gefördert.
Das Projekt Hausaufgabenhilfe im Wechsel mit Circus
Training" soll dazu beitragen, dass sich lernschwache Kinder und Kinder
mit Flüchtlingserfahrung welche aktuell in Willkommensklassen beschult werden,
besser im Schulalltag zurechtfinden. Für viele Kinder ist der Einstieg in den
Schulalltag schwierig. Einige Eltern können ihren Kindern auf Grund der eigenen
Sprachbarriere beim Erlernen der deutschen Sprache kaum helfen. Schnell sind
die Kinder frustriert und enttäuscht. Andere Kinder haben traumatisierende
Erfahrungen machen müssen und leiden darunter. Dies macht sich u.a. in einer
Konzentrationsschwäche bemerkbar. Genau bei diesen Problemlagen setzt das
Projekt Hausaufgabenhilfe im Wechsel mit Circus Training an. Mit wöchentlichen
Terminen für ganze Willkommensklassen (sehr hoher Anteil von Kindern aus der
Gemeinschaftsunterkunft Haarlemer Straße) im Circus Mondeo soll die Lernmotivation
und damit Lernerfolge gesteigert werden. Den Kindern sollen Erfolgserlebnisse
ermöglicht werden, um das eigene Selbstvertrauen zu stärken und Softskills zu
erlernen. Dazu werden die Kinder zu festen Zeiten mit unserem Circus-Bus
abgeholt und zum Circus Mondeo gebracht. Die Nach- bzw. Hausaufgabenhilfe
(ehrenamtlichen geleitet von ehemaligen Lehrer*innen) findet anstatt im
Klassenzimmer in unserem mobilen Lern Raum statt. Bei guten Erfolgen oder in
den Pausen werden die Kinder von Trainer*innen in den verschiedenen
Zirkusdisziplinen und im Umgang mit Tieren (Minipferde, Esel, Alpakas) geschult
und trainiert. Auf Grund der aktuellen Situation werden die vom RKI
vorgegebenen Abstands-und Hygieneregeln eingehalten. Bei steigenden
Temperaturen können unsere Angebote auf unserem weitläufigen Areal unter freiem
Himmel stattfinden, um so eine Ansteckungsgefahr noch weiter zu minimieren.